Zwei neue Echsenarten entdeckt - Getauft auf „Kein Staudamm“
Bonn (dpa) - Deutsche Forscher haben in einem sehr entlegenen peruanischen Andental zwei neue Echsenarten entdeckt. Sie leben in einem Trockenwald zwischen Kakteen, wie die Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig am Dienstag in Bonn mitteilte.
Manchmal fressen sie die Kakteenfrüchte, aber in der Regel stehen nach Angaben der Wissenschaftler Insekten wie Grillen, Heimchen oder Ameisen auf dem Speiseplan. Wegen der Bedrohung durch mehrere Staudammprojekte, haben die Forscher sie auf Namen getauft, die übersetzt „Kein Staudamm“ bedeuten.
„Ameiva nodam“ sei aus dem Englischen „No dam“ (Kein Staudamm) abgeleitet. Das braune Tier habe fünf auffällige gelben Längsstreifen auf dem Rücken. Der Name „Ameiva aggerecusans“ sei aus dem Lateinischen abgeleitet (für agger: Damm und recusare: zurückweisen). Diese Echsenart trage zu ihrer dunkelbraunen Färbung einen cremefarbenen Rückenstreifen, sagte die Bonner Biologin Claudia Koch.
Die Namen seien ein Appell gegen die Naturzerstörung in den äquatorialen Trockenwäldern. Die Trockenwälder Zentral- und Südamerikas spielten im Vergleich zu den tropischen Regenwäldern in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle. Mit ihrem viel stärker gefährdeten Artenreichtum verdienten sie aber mindestens dieselbe Aufmerksamkeit wie die riesigen Wälder am Amazonas.