Wulf Bernotat: Der Stromriese

Der 59-jährige Wulf Bernotat leitet seit vier Jahren die Eon AG. Der Chef des Energiekonzerns sagt, dass die Netzaufsicht in Deutschland gut funktioniere.

Düsseldorf. Wulf Bernotat leitet seit 2003 einen der größten privatwirtschaftlichen Energiekonzerne der Welt: die Eon AG. Die Düsseldorfer, zu denen auch der Gasriese Ruhrgas gehört, sind Deutschlands größter Energiekonzern. Umgeben sieht er sich - zu Recht - von einer Fülle nationaler staatlicher Versorgungsunternehmen, besonders auch in Europa. Diese rücken, wie jüngst Suez und Gaz de France in Frankreich, immer enger zusammen und bilden immer größere Energieblöcke. Niemand in Brüssel greift ein. Deshalb ist die EU für den 59-Jährigen ein rotes Tuch, spätestens seit sie offen die Enteignung deutscher Versorger und die Trennung von ihren Netzen fordert. Für Bernotat zudem eine Falschinterpretation der Faktenlage - für ihn funktioniert die staatliche Netzaufsicht in Deutschland prima. Die wachsenden Milliardengewinne Jahr für Jahr, die bei Eon anfallen, seien "normale Renditen". Ölmultis und Deutsche Bank verdienen schließlich noch besser. Dabei hat Bernotat, der mit seinem Millionengehalt im Elfenbeinturm haust, zeitweilig bereits den Kontakt zur Basis verloren. "Strom ist zu billig", sagte er jüngst. Später hat er sich für den Ausrutscher entschuldigt.