Zeitdruck: Eurowings-Pilot ließ 70 Passagiere stehen

Düsseldorf. Zu tumultartigen Szenen kam es am Freitagabend auf dem Düsseldorfer Flughafen. Um kurz vor 22 Uhr war ein Pilot der Eurowings auf dem Flug nach Dresden einfach durchgestartet. 70 Passagiere blieben zurück, obwohl ihr Gepäck schon in der Maschine war.

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Erst nach einem Einsatz der Bundespolizei konnten die verhinderten Reisenden beruhigt werden.

Wie Jana Gliese, Unternehmenssprecherin von Eurowings, bestätigte, sei die Maschine schon mit Verspätung aus Italien in Düsseldorf angekommen. Das Gepäck der insgesamt 110 Fluggäste sei auch bereits verladen worden. Doch dann wurde es eng, denn ab 22 Uhr darf wegen des geltenden Nachtflugverbotes von Düsseldorf aus nicht mehr gestartet werden.

Mit zwei Bussen waren die Passagiere auf dem Weg zu der Eurowings-Maschine. Aber nur die 40 Personen aus dem ersten Bus erreichten das Flugzeug rechtzeitig. In Absprache mit der Verkehrsleitung des Airports entschied sich der Pilot für den Start. Jana Gliese: „So hat wenigstens ein Teil der Passagiere Dresden noch am Abend erreicht.“

Die restlichen 70 Reisenden waren zunächst völlig geschockt, als ihr Bus am Gate stehen blieb. Einige der Betroffenen wurden aggressiv. „Uns wurde gemeldet, dass sich Personen prügeln“, erklärte eine Sprecherin der Bundespolizei, die mit starken Kräften ausrückte. Die Anwesenheit der Ordnungshüter beruhigte die erhitzten Gemüter schnell. Festnahmen gab es nicht.

Wie Jana Gliese erklärte, konnte ein Teil der Fluggäste noch am Freitagabend mit Bussen nach Dresden gebracht werden. Die anderen setzten ihre Reise am Samstagmorgen mit verschiedenen Fluggesellschaften fort. Auch ihr Gepäck konnten die Passagiere inzwischen wieder in Empfang nehmen.

Jana Gliese: „Wir werden natürlich auch Entschädigungen zahlen, wenn Kosten entstanden sind. Die Leute sollen sich melden.“