Millionen Bürger nehmen teil Zeitumstellung ja oder nein? EU-Umfrage läuft aus

Brüssel (dpa) - Letzte Chance zur Abstimmung über die Zeitumstellung: Noch bis Donnerstagabend können Europäer ihre Meinung über den EU-weiten Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit abgeben. Dann endet eine Online-Umfrage der EU-Kommission, die Anfang Juli gestartet war.

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Unter anderem können Teilnehmer angeben, ob sie künftig gerne ohne die Zeitumstellung leben würden. Das Interesse an der Bürger-Befragung war riesig. Allein in den ersten drei Tagen wurden einem Sprecher der EU-Kommission zufolge mehr als 500.000 Online-Fragebögen ausgefüllt; zur Hälfte der Laufzeit gab es mehr als eine Million Antworten.

Die EU-Kommission prüft derzeit Forderungen nach einer Abschaffung der Zeitumstellung. Die Behörde betont jedoch, die Umfrage sei nur ein Teil der Bewertung. Sollte sie zu dem Schluss kommen, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden sollte, könnte sie einen entsprechenden Vorschlag vorlegen.

Damit käme das gewöhnliche Gesetzgebungsverfahren der EU in Gang. Voraussetzung für die Abschaffung der Zeitumstellung wäre dann die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten zum Vorschlag der EU-Kommission. Am schnellsten ginge es, wenn beide Institutionen ohne Änderungswünsche zustimmen würden. Im Parlament bräuchte es dazu eine einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen, die EU-Staaten müssten voraussichtlich mit qualifizierter Mehrheit zustimmen - das heißt: es müssen mindestens 16 Länder, die mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren, sein.

In Deutschland gibt es die Sommerzeit seit 1980, seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück. Der Nutzen ist umstritten.