Zu nah am Menschen: Wolf soll eingefangen werden
Leer/Hannover (dpa) — Ein im niedersächsischen Landkreis Leer gesichteter Wolf soll eingefangen werden. „Das Tier weist auffällige Verhaltensweisen auf“, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover.
Mehrere Zeugen hätten den Wolf in der Nähe des Schulzentrums von Ostrhauderfehn gesehen, hatte der NDR zuvor unter Berufung auf die Polizei berichtet. Fachleute sollen ihn nun betäuben und in ein Wolfsgehege bringen.
„Unsere Experten sind vor Ort und bereiten das Einfangen vor“, sagte Staatssekretärin Almut Kottwitz in Hannover. „Geplant ist, dass der Wolf danach vorübergehend in eine dafür vorgesehene zoologische Auffangstation gebracht und genau untersucht wird.“ Eine akute Gefahr durch das Tier bestehe nach Einschätzung der Experten zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht, betonte eine Ministeriumssprecherin. Offensichtlich handele es sich um den Anfang März in Wildeshausen gesichteten Wolf.
Das Tier solle nach der medizinischen Untersuchung im Gehege beobachtet und mit einem Sender versehen werden, sagte die Sprecherin. Zudem seien Vergrämungsmaßnahmen geplant. „Ziel ist, dass der Wolf zukünftig die Nähe von Menschen meidet.“ Das Tier müsse lernen, Abstand zu halten. „Sollte das Tier weiterhin verhaltensauffällig bleiben, wird es wieder eingefangen und dann dauerhaft in ein zoologisches Gehege gebracht“, sagte die Sprecherin.
Im Februar hatte ein Wolf im niedersächsischen Goldenstedt für Diskussionen gesorgt. Das Tier war in der Nähe eines Waldkindergartens gesehen worden. Allein in Niedersachsen sind nach Zahlen der Landesjägerschaft etwa 50 Wölfe unterwegs. Bundesweit sollen es bis zu 300 sein.