Zucht seltener Rautenkrokodile geglückt
Hoyerswerda (dpa) - Sieben Rautenkrokodile sind im Zoo Hoyerswerda aus dem Ei geschlüpft. Damit sei erstmals in Deutschland die Zucht der seltenen Tiere geglückt, teilte der Zoo mit.
In freier Natur lebten nur noch etwa 4000 Exemplare von Crocodylus rhombifer, alle in zwei Sumpfgebieten Kubas. Eines der geschlüpften Mini-Krokodile wurde auf den Namen des früheren kubanischen Staatschefs und Revolutionsführers Fidel Castro getauft. Für den seltenen Nachwuchs wurde im Foyer des Schlosses der Stadt eigens ein Terrarium eingerichtet.
Nach Angaben des Zoos wogen die kleinen Reptilien nach dem Schlüpfen zwischen 55 und 70 Gramm. Castro und seine sechs Geschwister sind 18 bis 22 Zentimeter lang. „In den vielen Jahren als Tierpflegerin war es das aufregendste Erlebnis. Der erste Name stand schnell fest, denn was würde wohl besser passen für ein Kuba-Krokodil als Fidel Castro“, sagte Tierpflegerin Silke Kühn. Fidel macht seinem Namen bereits alle Ehre: Er habe gleich das Kommando über die Schar übernommen, hieß es.
Die Eltern der kleinen Rautenkrokodile - Vater Jaco ist dreieinhalb Meter lang und 250 Kilogramm schwer, Mutter Primos wiegt bei 3,20 Metern Länge 180 Kilo - sind seit 1986 in Hoyerswerda. Zuvor gehörten sie fünf Jahre dem Staatszirkus der DDR, der sie direkt aus Kuba erhalten hatte.
Mutter Primos hat schon mehrfach Eier gelegt, die aber nie befruchtet waren. Dass sich die Reptilien mit ihrem Nachwuchs ein Viertel Jahrhundert Zeit ließen, sei nicht ungewöhnlich. „Krokodile werden bis zu 100 Jahre alt. Da kann man es schon einmal etwas ruhiger angehen lassen“, sagte die zoologische Leiterin Kathrin Witzenberger.