Elf Millionen Jahre alter Urwald bei Augsburg entdeckt
Augsburg (dpa) - Bei Augsburg sind Reste eines elf Millionen Jahre alten Urwaldes entdeckt worden. Experten des Landesamtes für Umwelt (LfU) fanden in einer Sandgrube versteinertes Laub.
Die Funde belegten, dass es damals im heutigen Schwaben im Durchschnitt etwa sechs Grad wärmer und regenreicher war, erklärte LfU-Chefgeologe Roland Eichhorn am Donnerstag. „Vor 11 Millionen Jahren wuchs in der Gegend ein artenreicher Auwald mit exotischen Amberbäumen, Lorbeer-Verwandten, amerikanischen Ulmen und chinesischen Weiden.“ Heutzutage sei solche Vegetation in den USA, in der Türkei und auf den Kanarischen Inseln zu finden.
Die Mitarbeiter des Landesamtes stießen bei Routineuntersuchungen auf den urzeitlichen Wald. Funde fossiler Blattabdrücke seien seltene Glücksfälle, die Einblicke in die Vegetation und das Klima der Vergangenheit ermöglichten, so Eichhorn. „Durch Hochwasser in den Flusssystemen der Tertiärzeit lagerten sich mächtige Schlammschichten ab. Darin eingebettet überdauerten die empfindlichen, dünnen Laubblätter als Abdruck.“