Zwei Drittel rufen zu Neujahr an
Berlin (dpa/tmn) - Der Neujahrstag ist ein Feiertag. Die Mehrheit der Deutschen pflegt die Sitte, sich gegenseitig Wünsche zukommen zu lassen - auch, wenn nicht jeder weiß, was der Silvester-Gruß des „guten Rutsches“ eigentlich bedeutet.
„Ein frohes neues Jahr“ wünschen die meisten Menschen in Deutschland per Telefon. Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts Aris greifen mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Befragten in der Silvesternacht zum Hörer, etwa jeder Dritte (36 Prozent) schreibt eine oder mehrere SMS. Knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer verschickt außerdem per Brief einen Neujahrsgruß - entweder klassisch per Post (31 Prozent) oder elektronisch als E-Mail (30 Prozent). Gar keine Grüße übermittelt dagegen nur eine kleine Minderheit (2 Prozent). Auftraggeber der Umfrage war der IT-Verband Bitkom.
Übrigens: Der Silvester-Gruß „Guten Rutsch!“ hat nichts damit zu tun, dass jemand Glatteis in der Neujahrsnacht heil überstehen soll. Der „Rutsch“ leitet sich nach Ansicht vieler Sprachforscher vom hebräischen Wort für Neujahr ab: Rosch Haschana (Kopf/Anfang des Jahres). In der jiddischen Sprache wurde bei der Bezeichnung für das am 1. und 2. Tag des jüdischen Monats Tischrei gefeierte Neujahrsfest aus dem hebräischen „Rosch“ ein „Rutsch“.
Der Begriff floss wie viele andere jiddische Wörter auch in die deutsche Sprache ein - wie zum Beispiel „malochen“, „meschugge“, „Stuss“ oder „Zoff“. Mit einem „Guten Rutsch“ wünscht man also einen „guten Anfang“. Einige Wissenschaftler leiten den Silvesterwunsch allerdings auch vom alten Wort „Rutsch“ für „Reise“ ab.