Münster Zweiter Verdächtiger nach Brandstiftung in Flüchtlingsheim gefasst
Es ist bereits der zweite Brandanschlag auf die geplante Flüchtlingsunterkunft. Dieses Mal können die Ermittler zwei Tatverdächtige fassen. Er habe die Flüchtlinge dort nicht gewollt, gibt einer beiden jungen Männer an.
Münster (dpa) - Nach der Brandstiftung in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Münster hat die Polizei am Montag einen zweiten Tatverdächtigen (25) festgenommen. Er soll nach bisherigem Stand der Ermittlungen mit einem bereits am Sonntag gefassten 23 Jahre alten Mann hinter dem Anschlag auf das noch unbewohnte Heim stecken, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
In der Nacht zu Samstag war im Untergeschoss ein Feuer gelegt worden, es entstand ein Schaden im schätzungsweise sechstelligen Bereich. Den beiden Männern wird auch eine weitere Brandstiftung in dem Gebäude von Ende April zur Last gelegt. Der 25-Jährige werde zur Zeit vernommen, sein jüngerer mutmaßlicher Komplize sitzt seit Montag in Untersuchungshaft.
Beide Männer waren der Polizei zuvor aufgefallen, allerdings nicht mit politisch motivierten Straftaten, hieß es. Der 23-Jährige habe inzwischen beide Taten gestanden, teilte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt mit. „Nach seinen Angaben wollte er verhindern, dass Flüchtlinge in die Unterkunft einziehen“, sagte der Staatsanwalt weiter.
Nach dem Feuer Freitagnacht hatten Hinweise die Ermittler zu den beiden Tatverdächtigen geführt. Sie durchsuchten noch am Wochenende ihre Wohnungen, die sich ebenso wie die attackierte Unterkunft im Ortsteil Hiltrup befinden, und stellten Beweismaterial sicher.
Die Ermittler werfen den Männern vor, bereits am 28. April zwei Brandsätze in dem Heim gezündet zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der zweite Anschlag eine deutlich größere Zerstörung angerichtet. Menschen wurden nicht verletzt.