Zyklon: 190 000 Menschen auf Madagaskar obdachlos
Antananarivo (dpa) - Der Zyklon „Giovanna“ hat auf der Tropeninsel Madagaskar mehr Schaden angerichtet, als zunächst angenommen: Nach Angaben des nationalen Katastrophenschutzbüros kamen bei dem Sturm mindestens 23 Menschen ums Leben, fast 190 000 wurden obdachlos.
Etwa 40 000 Menschen, deren Häuser zerstört wurden, seien bereits in Notunterkünften untergebracht worden. Der Sturm war in der vergangenen Woche mit Spitzengeschwindigkeiten von 200 Kilometern pro Stunde über die bitterarme Insel vor der Ostküste Afrikas gezogen.
Besonders schlimm betroffen ist der Distrikt Brickaville, 260 Kilometer östlich der Hauptstadt Antananarivo. Die Regierung, die seit einem Putsch im Jahr 2009 an der Macht ist, benötigt internationale Unterstützung zur Bewältigung der Unwetterfolgen, da sie den Menschen aus eigener Kraft kaum helfen kann.
Der letzte Wirbelsturm der Kategorie 4 war im Februar 1994 über den Inselstaat gezogen und hatte mehr als 200 Opfer gefordert. Erst im vergangenen Jahr hatte der Zyklon „Bingiza“ zahlreiche Häuser zerstört und über 200 000 Menschen obdachlos gemacht.