Kleiner Schritt, großer Sprung 50 Jahre Mondlandung: Kalter Krieg im All

Am 21. Juli 1969 (MEZ) betreten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond: Die USA haben den Kalten Krieg im All gewonnen. Die Vorbereitungen dauerten fast zehn Jahre.

Foto: dpa/Neil Armstrong

Am 4. Oktober 1957 gelingt der Sowjetunion der erste große Coup: Satellit Sputnik fliegt um die Erde. Die Amerikaner sind entsetzt, das Land steht unter Schock. Es herrscht Kalter Krieg. Kommunismus gegen Kapitalismus. Wenn die Sowjetunion mit einer Rakete einen Erdsatelliten ins All schießen kann, ist sie auch fähig, die USA mit Atomwaffen zu erreichen. Die Angst geht um. US-Präsident Dwight D. Eisenhower ordnet die Gründung der Raumfahrtbehörde Nasa an. Der Wettlauf im All beginnt.

1961 legt die Sowjetunion nach: Der erste Mensch im Weltraum ist ein Russe. Juri Gagarin umrundet in 89 Minuten einmal die Erde. Amerika scheint geschlagen – technologisch und ideologisch. Die Weltmacht UdSSR zeigt der anderen Weltmacht, den USA, was möglich ist. Der neue Präsident John F. Kennedy tritt die Flucht nach vorne an, will ein Signal des Aufbruchs setzen. „Ich glaube, diese Nation sollte sich dem Ziel verschreiben, vor dem Ende dieses Jahrzehnts einen Menschen auf dem Mond landen zu lassen und ihn wieder sicher zurück zur Erde zu bringen“, sagt Kennedy am 25. Mai 1961 vor dem US-Kongress.

Es gilt, die Vormachtstellung der Sowjets zu brechen, koste es, was es wolle. Treibende Kraft bei der Nasa ist Wernher von Braun – jener Deutsche, der für Adolf Hitler die „Vergeltungswaffe“ V2 entwickelt hat und nach Kriegsende vom US-Militär nach Texas geholt worden ist. Der Nasa stehen für die Mond-Mission (in heutigen Preisen gerechnet) etwa 150 Milliarden US-D^ollar zur Verfügung. Während die Sowjets die Budgets für Weltraum-Projekte zusammenstreichen und einen Rückschlag nach dem anderen erleiden, schaffen die Amerikaner den großen Sprung: Am 21. Juli 1969 (MEZ) betreten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond: Die USA haben den Kalten Krieg im All gewonnen.

Im Rahmen der Apollo-Flüge hüpfen zwölf Menschen über den Mond. Im Dezember 1972 ist Schluss. Das Interesse der Öffentlichkeit erlahmt rasch, zumal der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn der Mondflüge gering ist. Trotzdem hat Donald Trump bis 2024 wieder eine Mondlandung angeordnet. Im Falle seiner Wiederwahl wäre er dann noch US-Präsident.