60 Menschen bei Überfall auf Gefangenentransport im Irak getötet
Bagdad (dpa). Bei einem Überfall auf einen Gefangenentransport im Irak sind laut Medienbericht mindestens 60 Menschen getötet worden. Wie das Nachrichtenportal Sumaria News berichtete, kamen bei dem Granatenangriff in der Stadt Tadschi nördlich von Bagdad 51 Häftlinge und neun Polizisten ums Leben.
Über die Hintergründe des Angriffs war zunächst nichts bekannt. Im Laufe des Tages sollte in dem krisengebeutelten Land das Parlament zur Wahl eines neuen Präsidenten zusammenkommen. Favorit ist der Parlamentsabgeordnete der Patriotischen Union Kurdistan (PUK), Fuad Massum. Der Irak steckt seit der Parlamentswahl Ende Mai in einem Machtvakuum, das die Terrormiliz Islamischer Staat für ihren Vormarsch auf Bagdad nutze. Nach irakischem Recht muss der Parlamentspräsident Sunnit, der Präsident Kurde und der Ministerpräsident Schiit sein.
Vor allem die Wahl des Regierungschefs dürfte sich aber noch in die Länge ziehen, da der umstrittene Premier Nuri al-Maliki auf eine weitere Amtszeit besteht. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Irak seit Jahresbeginn rund 5600 Zivilisten getötet worden.