Am Pranger

Schlechter hätte das Timing nicht sein können. US-Außenministerin Hillary Clinton reist nach China, um über Wirtschaftsbeziehungen und den Iran zu diskutieren. Plötzlich macht ihr die Affäre um Chen Guangcheng einen Strich durch die Rechnung.

Dass der Menschenrechtsaktivist in die USA wird ausreisen dürfen, ist unwahrscheinlich. Doch Washington ist nun dem Vorwurf ausgesetzt, sich in innere chinesische Angelegenheiten eingemischt zu haben. Clinton steht ohne eigenes Verschulden am Pranger, und ihre Verhandlungsposition in Peking ist geschwächt.