Amnesty: Kein Fortschritt bei Menschenrechten in Mexiko
Mexiko-Stadt (dpa) - Amnesty International hat die mexikanische Regierung zu einem besseren Schutz der Menschenrechte aufgerufen.
Während Präsident Enrique Peña Nieto im vergangenen Jahr eine Reihe von Strukturreformen durchgesetzt habe, sei im Bereich der Menschenrechte nichts geschehen, hieß es in einem vorgelegten Bericht.
Die öffentliche Sicherheit sei in weiten Teilen des Landes nicht gewährleistet, Menschenrechtsaktivisten sowie Journalisten würden häufig bedroht und bei Ermittlungen werde noch immer gefoltert. „Die Menschenrechte haben für die Regierung anscheinend keine Priorität“, hieß es in dem Dokument, das Amnesty-Chef Salil Shetty an Präsident Peña Nieto übergab.
Vor allem Frauen, Indios und Migranten würden in Mexiko zu Opfern. „Es gibt keinen einzigen Migranten, der dieses Land durchquert, ohne irgendeine Art der Menschenrechtsverletzung zu erleiden“, sagte Shetty am Dienstag bei der Vorstellung des Berichts. „Die Regierung schiebt das auf das organisierte Verbrechen, aber es ist Aufgabe der Behörden, Schutz zu bieten.“
Zudem seien die Sicherheitskräfte selbst für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Seien Polizisten und Soldaten in Verbrechen verwickelt, blieben sie fast immer straffrei, kritisierte Shetty.