Anti-Terror-Einsatz: Wieder Razzien in Belgien
Brüssel (dpa) - Bei einem Anti-Terror-Einsatz hat die Polizei im Großraum Brüssel wieder mehrere Häuser durchsucht.
Nach Informationen der belgischen Nachrichtenagentur Belga gab es seit dem frühen Morgen sieben Durchsuchungen, die sich vor allem gegen Freunde und Familienangehörige des Selbstmordattentäters Bilal Hadfi richteten. Eine Person wurde dabei festgenommen. Die Einsätze waren am Mittag beendet.
Die Aktionen standen nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht direkt mit den jüngsten Anschlägen in Paris in Zusammenhang. Die Untersuchung habe bereits Anfang 2015 begonnen, als Hadfi nach Syrien ausgereist war. Der 20-Jährige war einer der Selbstmordattentäter von Paris. Er war französischer Staatsangehöriger, der in Belgien lebte, und sich in Syrien wohl dem IS angeschlossen hatte.
Die Durchsuchungen fanden unter anderem in den Bezirken Molenbeek, Jette sowie Laeken statt. Bereits Anfang der Woche hatte die Polizei im Brüsseler Stadtteil Molenbeek, der als Islamistenhochburg gilt, nach Terrorverdächtigen gefahndet und Häuser durchsucht. Spezialeinsatzkräfte waren auf der Suche nach Salah Abdeslam, dem Bruder eines weiteren Selbstmordattentäters von Paris, nach dem weiter gefahndet wird.
Der belgische Premierminister Charles Michel kündigte unterdessen im Parlament an, dass aus dem Budget 2016 zusätzlich 400 Millionen Euro für die Sicherheit und den Kampf gegen den Terrorismus bereit gestellt werden.