Häufung von „Precursor“-Fällen Auch Atomreaktor Tihange-1 höheres Sicherheitsrisiko
Berlin (dpa) - Der belgische Atomreaktor Tihange-1 rückt einem Medienbericht zufolge in der Diskussion um die Sicherheit der Nuklearanlage nahe der deutschen Grenze in den Blickpunkt.
Es habe eine deutliche Häufung so genannter „Precursor“-Fälle im Reaktor Tihange-1 nur 70 Kilometer von Aachen entfernt gegeben, berichteten der WDR-Hörfunk und das ARD-Magazin „Monitor“. Bei einem „Precursor“ (deutsch: Vorbote) handelt es sich um einen Zwischenfall in einem Atomkraftwerk, der unter bestimmten Voraussetzungen zu schweren Schäden am Reaktorkern bis hin zur Kernschmelze führen kann. Den Redaktionen liege ein entsprechendes Schreiben der belgischen Atomaufsicht (FANC) vor.
Bisher waren wegen Tausender Haarrisse in den Reaktordruckbehältern vor allem Tihange-2 und Doel-3 von deutscher Seite als Sicherheitsrisiko eingeschätzt worden. Sowohl die Bundesregierung als auch die NRW-Landesregierung haben wiederholt die Stilllegung dieser Reaktoren gefordert.