Awacs — die mit dem Radarteller

An Bord ist jeder Dritte ein Deutscher.

Düsseldorf. Sie fallen auf am Himmel — die Boeing 707-Flugzeuge mit dem Radarteller auf dem Buckel. 17 dieser fliegenden Frühwarn- und Feuerleitflugzeuge der Nato (Awacs) sind in Geilenkirchen bei Aachen stationiert. Sie können aus 9.000 Metern Höhe ein Gebiet von der Größe Polens überwachen — bei Luftbetankung sogar rund um die Uhr.

Die Awacs-Truppe (Airborne Early Warning and Control System) ist ein bunter Haufen. Die Flugzeuge sind in Deutschland beheimatet, fliegen mit Luxemburger Kennung, unterstehen direkt der Nato und haben Personal aus insgesamt 14 Nationen.

An Bord sind Pilot, Co-Pilot, Navigator und 13 Radar-Spezialisten. Ein Drittel der Crews sind Soldaten der deutschen Luftwaffe — und das ist ein Problem.

Einsätze von Awacs-Flugzeugen können zu Kriegseinsätzen führen, hat das Bundesverfassungsgericht 2008 entschieden. Da waren Deutsche bereits im Golfkrieg 1991 und im Jugoslawienkrieg 1999 mit von der Partie gewesen, und 2003 auch im Irakkrieg. Letzteres war verfassungswidrig — der Bundestag war nicht um Zustimmung gefragt worden.

Die aber ist notwendig, denn an Bord der Awacs-Boeing wird nicht nur beobachtet, sondern es können auch Lagebilder erstellt und Kampfeinsätze geleitet werden. Und die sind nach deutschem Recht mandatspflichtig.