Sicherheitskonferenz „Elf-Sterne-General“ Ischinger wirbt für Europa

München · Im München hat der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, das Expertentreffen eröffnet. Ungewöhnlich war die Wahl seiner Kleidung.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat das Expertentreffen in einem Kapuzenpulli im Design der blauen EU-Flagge mit gelben Sternen eröffnet. Einer der normalerweise zwölf in einem Kreis angeordnete Sterne fehlte in Anspielung auf den Brexit aber auf der Vorderseite des Hoodies - er war auf der Rückseite angebracht.

„Für diejenigen, die nicht so vertraut sind mit der Europäischen Union, möchte ich sagen: Das ist die Flagge der EU“, sagte Ischinger zum Auftakt seiner Rede. „Mein Enkel hat mir das zu Weihnachten geschenkt. Und heute hab ich’s das erste Mal an, dieses Sweatshirt.“

Der 72-jährige frühere Spitzendiplomat will Europa in diesem Jahr zu einem Top-Thema der wichtigsten Sicherheitskonferenz weltweit mit mehr als 600 Teilnehmern machen. „Europa muss für sich selbst sprechen und handeln“, sagte er. Es müsse auch mehr als zuvor mit einer Stimme sprechen.

Nach Ischinger sprachen die Verteidigungsminister Deutschlands und Großbritanniens, Ursula von der Leyen und Gavin Williamson. Ein gemeinsamer Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Zukunft Europas entfällt dagegen, weil Macron wegen der regierungskritischen Proteste zu Hause absagte.

Die EU-Flagge, deren Sterne eigentlich golden sind, gibt es seit 1985. Die Zahl der Sterne hat nichts mit der Zahl der Mitgliedstaaten zu tun. Die Zwölf soll ein Zeichen für etwas Perfektes, für etwas Vollständiges sein. So wie die zwölf Monate zusammen ein ganzes Jahr ergeben.

(dpa)