Erneut Anschlag auf Gaspipeline auf Sinai-Halbinsel

Al-Arisch/Gaza (dpa) - Auf die Gaspipeline auf der Sinai-Halbinsel, die Israel und Jordanien mit ägyptischem Erdgas versorgt, ist erneut ein Anschlag verübt worden.

Unbekannte hätten eine Sprengladung an der Rohrleitung befestigt und diese nahe dem Dorf Al-Midan, 25 Kilometer westlich von Al-Arisch, per Fernzündung zur Explosion gebracht, berichteten Behörden und Augenzeugen am Dienstag. Der Flammenschein sei in den Stunden vor Sonnenaufgang weithin zu sehen gewesen.

Eine gleichfalls am Anschlagsort platzierte Landmine explodierte nicht. Feuerwehren und Ambulanzen eilten zu der Brandstelle. Berichte über Verletzte oder Festnahmen gab es zunächst nicht. Einige in der Nähe gelegene Häuser wurden durch die Explosion beschädigt.

Es war bereits das sechste Attentat gegen die Pipeline seit dem Ende der Herrschaft von Präsident Husni Mubarak im Februar dieses Jahres. Zuletzt hatten unbekannte Bewaffnete im Juli eine Pumpstation in die Luft gesprengt. Die Gaslieferungen an Israel sind wegen der Vorzugsbedingungen in Ägypten sehr umstritten. Die neue Regierung versucht das Abkommen nachzuverhandeln.

In einem der Schmuggler-Tunnels, die vom Sinai in den palästinensischen Gazastreifen führen, sind drei Palästinenser ertrunken. Die Leichen der Männer seien am Dienstag geborgen worden, teilte das Abu-Jussif-Krankenhaus mit.

Der etwa 700 Meter lange Tunnel sei bereits am Sonntag mit Abwasser vollgelaufen. Augenzeugen zufolge sollen die Ägypter das Wasser bewusst in die unterirdische Anlage geleitet haben, um den Schmuggel zu stoppen.

Zu dem Zeitpunkt befanden sich vier Palästinenser darin, die Waren von Ägypten aus in den Gazastreifen schmuggelten. Nur einer von ihnen habe gerettet werden können.

Der Gazastreifen wird von Israel teilweise blockiert, weil dort die islamistische Hamas die Macht hat. Waren, die Israel nicht durchlässt, darunter Baustoffe, werden über ein Netz von hunderten Tunnels aus Ägypten in den Landstreifen am Mittelmeer gebracht.