IWF-Kandidatur EU nominiert Georgieva als neue IWF-Chefin
Paris · Die Debatten der Europäer über die Nachfolge von Christine Lagarde an der Spitze des Weltwährungsfonds zogen sich über Wochen hin. Nun gibt es eine Entscheidung.
Die Europäer haben die Bulgarin Kristalina Georgiewa (65) als gemeinsame Kandidatin für die Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) benannt. Das teilte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Freitagabend in Paris mit.
Zuletzt war auch noch der frühere Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem (53) aus den Niederlanden im Rennen gewesen.
Er gratulierte der Bulgarin am Abend via Twitter. Das französische Wirtschafts- und Finanzministerium führte die Verhandlungen für die Kandidatenkür der Europäer. Eine Abstimmung hatte laut Kreisen einen deutlichen Vorteil für die Bulgarin ergeben.
Es geht um die Nachfolge der Französin Christine Lagarde, die an die Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) wechseln soll. Traditionell wird der IWF von einem Europäer geführt, die Weltbank von einem US-Staatsbürger.
Georgiewa führt derzeit die Geschäfte der Weltbank. Zuvor hatte sie sie schon einmal als Interimspräsidentin geleitet. Bevor die Bulgarin 2017 zur Weltbank zurückkehrte, arbeitete sie mehrere Jahre als EU-Kommissarin in Brüssel.
Erklärtes Ziel der Europäer war es, einen gemeinsamen Kandidaten zu präsentieren, der weitreichende Erfahrungen auf dem Gebiet der internationalen Finanzbeziehungen hat.
Derzeit darf der IWF-Chef zur Zeit seiner Nominierung allerdings nicht älter als 65 Jahre sein. Das würde eine Nominierung Georgievas ausschließen, die am 13. August 1953 geboren wurde. Die anderen IWF-Mitglieder müssten für sie eine Ausnahme machen.