Festnahme in Frankreich verhindert neuen Terrorakt

Paris (dpa) - Mit der Festnahme eines 25 Jahre alten Islamisten hat die französische Polizei einen auf die Marine in Toulon geplanten Anschlag vereitelt. „Es gibt ständig eine ernsthafte terroristische Bedrohung“, sagte Premierminister Manuel Valls dem Sender France 2.

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„Wir bekämpfen diesen Terrorismus im Ausland etwa in Syrien oder im Irak, aber natürlich auch in Frankreich.“ Gleichzeitig warnte der Regierungschef: „Null Risiko gibt es nicht.“ Über sein Twitter-Profil mahnte er deswegen zu „Mobilisierung und Wachsamkeit“.

Der Festgenommene stand nach Angaben von Innenminister Bernard Cazeneuve seit einem Jahr wegen seiner Radikalisierung und der Unterstützung von Islamisten unter Beobachtung. Er war den Behörden aufgefallen, weil er im vergangenen Jahr zweimal versucht hatte, nach Syrien auszureisen. Der 25-Jährige soll in Kontakt gestanden haben zu einem französischen Islamisten in Syrien und soll versucht haben, Material für einen Anschlag zu besorgen.

Am Dienstagabend hatte Cazeneuve berichtet, der Geheimdienst DGSI habe einen Anschlag in Toulon vereitelt. Er bestätigte damit einen Bericht des französischen Fernsehsenders Canal plus. Cazeneuve berichtete zudem von 370 Festnahmen im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Terrorismus, nannte dafür aber keinen Zeitraum.

Nach Informationen des TV-Senders stammt der 25-Jährige aus der südfranzösischen Stadt Toulon. Der Mann sei den Ermittlern in die Fänge geraten, als er Pakete aus China unter anderem mit einem Kampfmesser erhalten habe. Mit dem 21 Jahre alten französischen Islamisten in Syrien habe er sich per Internet über den Kauf eines Sturmgewehres ausgetauscht. Der in Frankreich festgenommene Mann habe vorgehabt, Marinesoldaten anzugreifen, berichtete der Sender unter Berufung auf Quellen im Geheimdienst.

Frankreich, das in mehreren Ländern Krieg gegen Islamisten führt, war in diesem Jahr mehrfach Ziel terroristischer Anschläge. Mit der Attacke auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ begann im Januar eine dreitägige Terrorserie mit 20 Toten, darunter die drei islamistischen Täter.

Toulon ist nach Angaben der französischen Armee der wichtigste Militärhafen in Europa. Dort sind mehr als zwei Drittel der französischen Flotte stationiert. Rund 20 000 Militärs und Zivilisten sind dort beschäftigt.