Weißes Haus bestreitet Fälle Frauen erneuern Belästigungsvorwürfe gegen Donald Trump

New York/Washington (dpa) - Mehrere Frauen haben ihre Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump erneuert, er habe sie in der Vergangenheit belästigt.

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Bei einem gemeinsamen Auftritt im Sender NBC schilderten Jessica Leeds, Samantha Holvey und am Montag Begegnungen mit Trump, die sich vor mehreren Jahren zugetragen haben sollen. In einer anschließenden Pressekonferenz appellierten sie an den Kongress, eine Untersuchung gegen den Präsidenten einzuleiten.

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Trump hat die Vorwürfe wiederholt bestritten. Das Weiße Haus bezeichnete die Darstellung der Frauen erneut als falsch. Die US-Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, hatte am Sonntag in einem Interview erklärt, den Frauen müsse zugehört werden.

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Die Anschuldigungen gegen Trump waren erstmals während des Wahlkampfes im Oktober 2016 aufgekommen, nachdem eine Aufnahme mit sexistischen Kommentaren Trumps an die Öffentlichkeit gelangt war. In dem „Access-Hollywood“-Video aus dem Jahr 2005 prahlt Trump, als Berühmtheit könne man sich Frauen gegenüber alles leisten und ihnen sogar in den Schritt fassen. Die Enthüllungen sorgten für erheblichen Wirbel, schadeten Trump aber letztlich nicht.

Das Thema rückt derzeit in den USA wieder verstärkt in den Fokus, nachdem zahlreiche Anschuldigungen gegen mächtige Männer aus der Medien- und der Unterhaltungsbranche sowie aus der Politik laut geworden waren. Die #MeToo-Bewegung hat auch prominente Mitglieder beider Parteien erfasst und zu einer Reihe von Rücktritten im Kongress geführt. Das warf Fragen danach auf, warum der Skandal für Trump am Ende folgenlos blieb.

Leeds wirft Trump vor, sie vor drei Jahrzehnten in einem Flugzeug begrapscht zu haben. Crooks beschuldigt ihn, sie 2005 in einem Fahrstuhl auf den Mund geküsst zu haben. Holvey sagt, Trump habe bei einem Schönheitswettbewerb 2006 jede Teilnehmerin einzeln inspiziert. Am Montag erklärte sie, sie habe sich damals wie ein „Stück Fleisch“ gefühlt, das nur zu Trumps Vergnügen da gewesen sei.

Befeuert wurde das Thema auch von den Interviewaussagen von Trumps UN-Botschafterin Haley. Sie hatte am Sonntag in einem Interview den Frauen ihren Respekt ausgesprochen, die in den vergangenen Wochen öffentlich über ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen gesprochen hatten. Sie sei „unglaublich stolz“ auf all jene, die sich getraut hätten, mit ihren Vorwürfen gegen Hollywood-Prominente und viele andere an die Öffentlichkeit zu gehen, sagte Haley in einem CBS-Interview. „Und ich glaube, dass jede Frau, die sich auf irgendeine Weise verletzt oder misshandelt gefühlt hat, jedes Recht hat, sich zu äußern.“

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, hatte im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Trump erklärt, das amerikanische Volk habe sich im November vergangenen Jahres für ihn als Präsidenten entschieden und damit die Anschuldigungen zu den Akten gelegt. Danach gefragt, ob sie das auch so sehe, sagte Haley: „Ich weiß, dass er gewählt worden ist. Aber Frauen sollten nie eine Scheu haben müssen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wir alle sollten bereit sein, ihnen zuzuhören.“