Gauck würdigt Luxemburgs Rolle in Europa
Luxemburg (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat bei seinem ersten Staatsbesuch in Luxemburg die versöhnliche Rolle des Nachbarlandes nach dem Zweiten Weltkrieg gewürdigt.
„Ich bin den Menschen dankbar, die uns Deutschen die Hand zur Versöhnung gereicht haben. Das war nicht selbstverständlich“, sagte Gauck in der Hauptstadt des Großherzogtums. Dort hatte er zuvor einen Kranz am Nationaldenkmal zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs niedergelegt.
Heute seien Luxemburg und Deutschland „freundschaftlich und vielfältig“ miteinander verbunden. „Es ist einfach Glück, was man da empfindet. Dass die Zeiten sich so geändert haben. Ich glaube, in meinem Alter empfindet man dieses Glück besonders tief“, sagte er.
Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt sind bis Mittwoch im Großherzogtum zu Besuch. Es sei eine wichtige Geste, dass Gauck zu Beginn seiner Visite das Denkmal der Luxemburger Solidarität besucht habe, sagte Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel.
Der Besuch an einem solchen Mahnmal verpflichte, „sich mit Freunden für Frieden und Freiheit in Europa einzusetzen“, sagte Gauck zu Vertretern von Veteranen-Vereinigungen. Wer sich mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftige, „der weiß auch, was wir an unserer Demokratie haben“. Es sei ein „Geschenk, das wir bewahren und dafür kämpfen müssen“.
Zur Kritik an seinen Äußerungen zur Regierungsfähigkeit der Linkspartei wollte Gauck keine Stellung nehmen.
Zuvor war der Bundespräsident von Luxemburgs Großherzog Henri (59) am Palast begrüßt worden. Am Nachmittag standen Gespräche unter anderem mit Premier Bettel und ein Empfang im Rathaus auf dem Programm. Luxemburg zählt rund 550 000 Einwohner und ist nach Malta das zweitkleinste Land der EU.