Steinmeier lobt Indonesien für lebendige Demokratie
Jakarta (dpa) - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat junge Indonesier zum Deutschlernen und Studieren in Deutschland ermuntert.
Er traf vor politischen Gesprächen in der drittgrößten Demokratie der Welt am Sonntag im Goethe-Institut in Jakarta Deutschschüler. Am Montag wollte er Außenministerin Retno Marsudi und den erst seit Mitte Oktober amtierenden Präsidenten Joko Widodo treffen.
Indonesien sei wegen seines Engagements für multilaterale Konfliktlösungen ein wichtiger Partner, betonte Steinmeier. Mit seiner breiten Presselandschaft und seiner aktiven Zivilgesellschaft sei die junge Demokratie ein „Leuchtturm“ in der Region und der islamisch geprägten Welt. Fast 90 Prozent der 250 Millionen Indonesier sind Muslime - kein Land der Welt hat eine größere muslimische Bevölkerung.
Steinmeier sieht auch wirtschaftlich Potenzial: „Deutsche Unternehmen stehen bereit als Modernisierungspartner für weitere Reformschritte des Landes — etwa in den Bereichen Schul- und Berufsbildung, erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Gesundheitswirtschaft.“ Indonesien ist im nächsten Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse.
Auf Steinmeiers Initiative hin fördert Deutschland den deutschen Sprachunterricht an 1500 Partnerschulen weltweit. Sie sind in der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (Pasch) vernetzt.
Steinmeier war zuvor in Südkorea. Am Samstag zeigte er nach einem Besuch der demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea Hoffnung auf Bewegung im Dialog zwischen den Bruderstaaten. Es gebe eine neue Gesprächsbereitschaft in China, dem Verbündeten des kommunistischen Regimes in Nordkorea: „Was sich verändert hat: China verschließt sich zumindest nicht den Gesprächen über die Zukunft Koreas wie in den vergangenen Jahren.“