Hoher Sieg für Clinton vor wichtigem „Super-Dienstag“

Columbia (dpa) - Mit einem haushohen Sieg in South Carolina hat US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton ihre Führungsposition im Vorwahlrennen der Demokraten gefestigt.

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Kurz vor dem wichtigen „Super Tuesday“ mit Abstimmungen gleich in einem Dutzend Bundesstaaten schlug sie bei der Kandidatenkür in dem südöstlichen Bundesstaat ihren Rivalen Bernie Sanders in einem Verhältnis von fast 3 zu 1.

Clinton hat damit drei von bisher vier Vorwahlen gewonnen und geht nun mit zusätzlichem Rückenwind in den Abstimmungsmarathon am Dienstag. „Unser Wahlkampf wird jetzt national“, rief sie ihren jubelnden Anhängern am Samstagabend (Ortszeit) in Columbia zu. Sanders bekräftigte jedoch, dass er weitermachen werde: „Unser Wahlkampf hat erst begonnen.“

Die republikanische Vorwahl am 20. Februar in South Carolina hatte Multimilliardär Donald Trump für sich entschieden. Er hat insgesamt im Vorwahlrennen der Konservativen die Nase deutlich vorn und ist auch klarer Favorit beim Abstimmungsmarathon am „Super Tuesday“. Seine Hauptrivalen, die Senatoren Ted Cruz (Texas) und Marco Rubio (Florida) müssen aber unbedingt gut abschneiden, wenn sie Trump noch stoppen wollen.

Clinton liegt in den meisten der elf Staaten mit demokratischen Vorwahlen am Dienstag vor Sanders, der bisher nur sicher von einem Sieg in seinem Heimatstaat Vermont ausgehen kann. Entsprechend wandte sich Clinton in ihrer Siegesrede am Samstag auch bereits Trump zu, ihrem potenziellen Rivalen bei der Präsidentenwahl am 8. November.

„Wir müssen Amerika nicht wieder groß machen“, sagte sie in Anspielung auf eine häufige Wahlkampf-Äußerung des Immobilienmoguls. „Amerika hat niemals aufgehört, groß zu sein. Wir müssen es wieder einigen.“

Clinton gewann in South Carolina mit 73,5 zu 26 Prozent der Stimmen. Ein Schlüssel zu ihrem überragenden Sieg war der hohe Anteil demokratischer schwarzer Wähler, die sich nach ersten Analysen zu 80 Prozent für Clinton entschieden. Sie baut insgesamt stark auf die Unterstützung der Afroamerikaner im Land, South Carolina war ein erster und erfolgreicher Test dafür, ob diese Rechnung aufgeht.

Für Sanders kam es darauf an zu beweisen, dass er über eine breitere Wählerbasis verfügt als die zumeist jüngeren Leute, die ihn bisher getragen haben. Das misslang dem selbsterklärten demokratischen Sozialisten in South Carolina aber offensichtlich. Bislang hat Sanders nur in New Hampshire gewonnen, das allerdings klar.

Bei den Vorwahlen geht es um die Verteilung von Delegiertenstimmen für den Wahlparteitag im Sommer, auf dem der Spitzenkandidat oder die -kandidatin offiziell gekürt werden. Daneben gibt es aber auch noch eine Reihe von Delegierten, deren Votum nicht mit dem Ausgang der Vorwahlen verknüpft ist. Bei den Demokraten braucht ein Bewerber für den Gesamtsieg mindestens 2383 Delegierte, bei den Republikanern sind es 1237.