Iowa gibt erste Aufschlüsse im US-Präsidentschaftsrennen
Des Moines (dpa) - Mit den ersten Vorwahlen im US-Bundesstaat Iowa fällt am Montag der Startschuss zu den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten. Bei den Vorwahlen sieben die beiden großen Parteien ihre Bewerber aus.
Die beiden Spitzenkandidaten der Republikaner und Demokraten werden dann auf Parteitagen im Sommer gekürt. Die Präsidentschaftswahl folgt am 8. November.
Bei den Republikanern führt derzeit US-weit der umstrittene New Yorker Unternehmer Donald Trump. Seine Umfragewerte zeigen für das gesamte Land einen größeren Vorsprung als in Iowa, wo ihm mit Ted Cruz ein erzkonservativer Bewerber aus Texas auf den Fersen ist.
Einer jüngsten Umfrage im Auftrag der Lokalzeitung „Des Moines Register“ zufolge kommt Trump in Iowa auf 28 Prozent und der US-Senator Cruz auf 23 Prozent der Stimmen. Auf Rang drei folgt Marco Rubio, ein Senator aus dem Bundesstaat Florida, mit 15 Prozent. Abgeschlagen rangieren dahinter Bewerber wie Ben Carson oder Jeb Bush.
„Wer nicht mindestens Dritter in Iowa wird, kann nicht Präsident werden, das zeigt die Geschichte“, sagt der renommierte US-Meinungsforscher Patrick Murray von der Monmouth University. Iowa war trotz seiner zahlenmäßig geringen Bedeutung häufig Ausgangspunkt für spektakuläre Wahlsiege.
So wurden etwa Jimmy Carter und Barack Obama vom Rückenwind ihrer Siege im Start-Bundesstaat in die Kandidatenposition und später ins Weiße Haus getragen. Dabei stimmen in Iowa erwartungsgemäß nur rund 350 000 Menschen ab. Mit 30 Parteitagsdelegierten bei den Republikanern und 44 bei den Demokraten spielt der Staat insgesamt keine gewichtige Rolle.
Gewählt wird in Iowa nach einem Caucus-Verfahren. Die Wähler werden auf 1681 Stimmbezirke aufgeteilt. In jedem findet eine Parteiversammlung statt, bei der über den Kandidaten diskutiert wird. Anschließend wird abgestimmt - bei den Republikanern geheim, bei den Demokraten offen.
Die Wahlforscher sind sich einig, dass die Wahlbeteiligung in Iowa eine entscheidende Rolle spielen wird. Donald Trump bei den Republikaner und Bernie Sanders bei den Demokraten hatten mit einer erheblichen Social-Media-Präsenz und stark besuchten Veranstaltungen viele Menschen mobilisieren können. Ob sie diese auch zum Caucus bewegen können, ist das große Fragezeichen. „Wenn viele Leute wählen gehen, gewinnen wir“, sagte Sanders am Samstag.
Bereits eine Woche nach Iowa steht im Bundesstaat New Hampshire an der Ostküste die nächste Vorwahl an. Dort führen Sanders und Trump in den Umfragen klar. Doch die frühen Staaten haben für den Ausgang der Nominierung wenig Aussagekraft. Die meisten Delegierten werden erst sehr viel später im Jahr vergeben.