Ban Ki-Moon entsetzt über Missbrauchsfälle von EUFOR-Soldaten

Addis Abeba (dpa) - UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat sich entsetzt über Berichte geäußert, wonach Friedenssoldaten Minderjährige in Afrika sexuell missbraucht haben sollen.

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„Wir sind zutiefst beschämt und entsetzt über den zugefügten Schaden, wenn Friedenswächter verletzliche Menschen ausbeuten“, sagte Ban bei der Eröffnung einer Gipfelkonferenz der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba.

Laut UN-Angaben stehen mehrere Soldaten der europäischen Militärmission EUFOR im Verdacht, Mädchen in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) für Sex bezahlt oder vergewaltigt zu haben. Die Vorwürfe beziehen sich auf 2014, wurden aber erst jetzt bekannt.

In seiner Rede vor den afrikanischen Staats- und Regierungschefs lobte Ban die politischen Führer, die die verfassungsmäßige Begrenzung ihrer Amtszeit respektieren. „Ich rufe alle auf, ihrem Beispiel zu folgen“, sagte er in augenscheinlicher Anspielung auf die Krise in Burundi. Dort kam es zu blutigen Protesten, seit sich Präsident Pierre Nkurunziza im Frühjahr 2015 für eine dritte Amtszeit wiederwählen ließ.

Simbabwes umstrittener Staatschef Robert Mugabe beklagte ein übermäßiges Gewicht der „Weißen“ in den Vereinten Nationen. Er forderte mindestens zwei ständige Sitze im Sicherheitsrat für Afrika.

Als Nachfolgerin der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) 2002 gegründet, ist die Afrikanische Union (AU) heute der wichtigste Zusammenschluss Afrikas. Sitz der Organisation mit 54 Mitgliedstaaten ist Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Wegen des Konflikts um die marokkanisch besetzte Westsahara gehört Marokko dem Staatenbund als einziges Land Afrikas nicht an - im Gegensatz zu Westsahara.

Zu den wesentlichen Zielen der AU gehören Frieden und Stabilität auf dem afrikanischen Kontinent, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie die Förderung demokratischer Strukturen.