Irak: Die USA haben den Spaltpilz selbst gezüchtet

Lange haben die USA an ihrem alten Prinzip festgehalten: Es ist egal, welche Defizite der starke Mann in einem Land hat — solange die Lage stabil ist und amerikanische Interessen gewahrt bleiben. Das war mit Hosni Mubarak in Ägypten so, das war in Syrien lange mit den Assads so und im Irak mit Regierungschef Nuri al-Maliki.

Ein Kommentar von Peter Lausmann.

Foto: Nanninga, Bernd (bn)

Doch der einstige Stabilitätsgarant ist durch seine Klientelpolitik für die Schiiten zu einem Spaltpilz im Irak geworden. Nun stecken die USA in dem Dilemma, dass al-Maliki nicht mehr tragbar ist, es aber auch keine Alternative gibt — als Ergebnis ihrer eigenen Politik nach dem Einmarsch 2003.