Kampf gegen den IS Irakische Armee nimmt symbolträchtige Moschee in Mossul ein

Mossul (dpa) - Drei Jahre nach Ausrufung des IS-Kalifats hat Iraks Armee mit der Großen Moschee von Mossul das bisherige Symbol für die Macht der Terrormiliz erobert. Anti-Terroreinheiten brachten das weitgehend zerstörte Gebäude in Mossuls Altstadt am Donnerstag unter Kontrolle, wie ein Armeesprecher erklärte.

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Mit der Einnahme der mittlerweile zerstörten Moschee wurde für Iraks Regierungschef Haidar al-Abadi der Untergang des Kalifats besiegelt. „Wir sehen das Ende des fingierten Daesch-Staates, die Befreiung von Mossul beweist das“, twitterte der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi am Donnerstag. Daesch ist die arabische Abkürzung für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Der IS hatte vor genau drei Jahren in einer Audiobotschaft die Errichtung eines „Islamischen Kalifats“ in Syrien und im Irak verkündet. Einige Tage später zeigte sich IS-Chef Abu Bakr Al-Bagdadi bei einer Freitagspredigt in der Großen Moschee erstmals öffentlich.

In der vergangenen Woche sprengten IS-Anhänger das Gebäude, das auf das 12. Jahrhundert zurückgeht und auch als Al-Nuri-Moschee bekannt ist. Berühmt war es auch wegen seines - nun ebenfalls größtenteils zerstörten - schiefen Minaretts, das „Die Gekrümmte“ genannt wurde.

Die Dschihadisten hatten Mossul im Juni 2014 überrannt. Iraks Sicherheitskräfte begannen im vergangenen Oktober eine Offensive auf die frühere Millionenstadt. Mittlerweile beherrschen die Angreifer mehr als 90 Prozent Mossuls. Auch im benachbarten Syrien steht der IS militärisch stark unter Druck. Irakische Medien feierten die Einnahme der Großen Moschee ebenfalls als Ende des Kalifats.

Der IS beherrscht jedoch noch einige Viertel in Mossuls Altstadt. Dort kommen die Angreifer in den dicht bewohnten Gassen nur langsam voran. Nach UN-Angaben sind bis zu 150 000 Zivilisten eingeschlossen. Viele werden demnach als menschliche Schutzschilde missbraucht.

Auch im Umland Mossuls und in anderen Regionen des Iraks hält der IS noch einige Gebiete. Zudem griff die Miliz zuletzt in bereits befreiten Gebieten mehrfach Angriffe nach Guerillamanier an.