IS reklamiert Messerattacke in Minnesota mit neun Verletzten
Washington (dpa) - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich eine Messerattacke in einem Einkaufszentrum in St. Cloud im US-Bundesstaat Minnesota zugeschrieben. Am Samstagabend (Ortszeit) hatte ein Mann neun Menschen verletzt, bevor er von einem Polizisten getötet wurde.
Ein Vertreter des Bundeskriminalamts FBI erklärte zunächst lediglich, der Vorfall werde als „möglicher Terrorakt“ untersucht. Das Motiv sei noch unklar, sagte er auf einer Pressekonferenz. Der Täter wurde zwar identifiziert, aber sein Name vorläufig zurückgehalten.
Er sei „ein Soldat“ des Islamischen Staates gewesen, teilte das IS-Sprachrohr Amak in einer im Internet verbreiteten kurzen Nachricht mit. Er sei dem Aufruf gefolgt, Bürger der „Kreuzfahrer-Koalition“ anzugreifen.
Die USA führen in Syrien eine internationale Koalition an, die Luftangriffe gegen die Dschihadisten fliegt. Die Nachricht konnte zunächst nicht unabhängig auf ihre Echtheit überprüft werden, ähnelt aber bisherigen Mitteilungen des IS.
Nach Augenzeugenberichten hatte der Täter während seiner Messerattacke „Allah“ gerufen. Er fragte auch mindestens einen Kunden in dem Einkaufszentrum, ob er muslimisch sei, wie der örtliche Polizeichef Blair Anderson sagte.
Wie es weiter hieß, trug der Angreifer die Uniform einer privaten Sicherheitsfirma und wurde von einem Polizisten erschossen, der zum Zeitpunkt der Attacke dienstfrei hatte und sich zufällig in dem Einkaufszentrum aufhielt. Der Beamte habe sein eigenes Leben riskiert, um den Täter auszuschalten, schilderte Anderson.
St. Cloud liegt ungefähr 100 Kilometer nordwestlich von Minneapolis und hat etwa 67 000 Einwohner.