Kanada nimmt Flüchtlinge auf Kanadas Premier Trudeau setzt Zeichen gegen Trump

Düsseldorf/Ottawa. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat auf das Dekret des amtierenden US-Präsidenten, Donald Trump, Flüchtlinge aus bestimmten mulsimischen Ländern nicht mehr in die USA einreisen zu lassen, reagiert.

Nachdem Flüchtlinge aus einigen muslimischen Ländern per Dekret nicht mehr in die USA einreisen dürfen, twitterte Kanadas Premier ein Foto von sich und einem syrischen Mädchen am Flughafen von Toronto aus dem Jahr 2015 mit dem Satz: Willkommen in Kanada.

Foto: Twitter/@JustinTrudeau

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat den Willen seines Landes bekräftigt, weiterhin Flüchtlinge aufzunehmen - unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. „An alle, die vor Verfolgung, Terror und Krieg flüchten, Kanada wird euch willkommen heißen, ungeachtet eures Glaubens. Vielfalt ist unsere Stärke“, teilte Trudeau am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Kanada hat seit Dezember 2015 allein 35.000 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen.

Am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump einen dreimonatigen Einreisestopp für Bürger der sieben muslimischen Staaten Irak, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Syrien und Jemen verfügt. Das Flüchtlingsprogramm der USA wurde für 120 Tage ausgesetzt, die Einreise syrischer Flüchtlinge auf unbestimmte Zeit gestoppt. Trump begründete die Maßnahmen mit dem Ziel, „radikale islamische Terroristen“ fernzuhalten.

Laut der letzten Volkszählung aus dem Jahr 2011 wurde jeder fünfte Einwohner Kanadas im Ausland geboren. Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hatten damals mehr als 35.000 kanadische Staatsbürger einen zweiten Pass aus den vom US-Einreiseverbot betroffenen Ländern.

Trudeau ging in seinem Tweet nicht direkt auf Trumps Anordnung ein. Sein Sprecher erklärte jedoch später, der Premier freue sich darauf, bei einem Gespräch mit dem neuen US-Präsidenten über „den Erfolg der kanadischen Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik diskutieren zu können“. ull/AFP