Kinderschutzkommission im Vatikan kritisiert den Papst

Rom (dpa) - Die Aussage des Papstes zum Schlagen von Kindern hat auch bei der neuen Kinderschutzkommission des Vatikans Irritationen ausgelöst.

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„In unserer Kommission geht es nicht nur um sexuellen Missbrauch von Kindern sondern auch um physische Misshandlung“, sagte der Vorsitzende der vom Papst einberufenen Expertengruppe, Sean Patrick O’Malley, am Samstag in Rom. Man wolle Papst Franziskus deshalb in dieser Beziehung Ratschläge geben.

Der Papst hatte vergangene Woche Empörung mit der Aussage ausgelöst, dass das Schlagen von Kindern vertretbar sei, wenn die Würde des Kindes gewahrt werde. „Man schlägt Kinder nicht“, sagte Kommissionsmitglied Peter Saunders, der selbst Missbrauchsopfer ist. „Wir müssen mit dem Papst reden, denn Millionen Kinder werden weltweit körperlich misshandelt. (...) In unserer Zeit gibt es keinen Platz für körperliche Strafen.“

Gleichzeitig forderte die Kommission mehr Engagement im Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. Fast alle Bischofskonferenzen hätten auf die Forderung von Papst Franziskus reagiert, Richtlinien für den Umgang mit Missbrauchsfällen zu erstellen, sagte der US-Kardinal O’Malley. „Einige wenige haben allerdings nicht geantwortet, und bei einigen anderen sind die Normen schwach ausgefallen.“ Bei Missbrauch gelte „null Toleranz“.

Die vom Papst einberufene Kinderschutzkommission hat 17 Mitglieder, darunter zwei Missbrauchsopfer. Sie war am Freitag zum ersten Mal im Vatikan zusammengekommen.