Lage im Konfliktgebiet Ostukraine verschärft sich
New York (dpa) - Nach dem Scheitern neuer Friedensgespräche im Ostukraine-Konflikt hat sich die Lage in der Krisenregion Donbass verschärft.
Die ukrainischen Regierungstruppen und die prorussischen Separatisten warfen sich am Mittwoch gegenseitig vor, Dutzende Male die Waffenruhe gebrochen zu haben. Die Aufständischen teilten mit, es seien erneut mindestens fünf Zivilisten getötet worden. Das ukrainische Militär warf den Separatisten vor, bei Kämpfen schwere Artillerie einzusetzen.
Zuvor hatten die Außenminister der Ukraine, Deutschlands und Frankreichs sowie Russlands erneut ohne greifbaren Erfolg versucht, eine Lösung für einen Frieden auszuloten. Bei einem Anschlag auf einen Bus waren am Dienstag nahe Donezk mehr als zehn Menschen getötet worden. Die Konfliktparteien machten sich gegenseitig für das Verbrechen verantwortlich.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko verurteilte die Bluttat und kündigte an, noch am Mittwoch den Befehl für eine neue Teilmobilmachung zu unterschreiben. Das russische Außenministerium gab der ukrainischen Führung die Schuld an dem Anschlag.
Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den erneuten Tod von Zivilisten im Konflikt um die Ostukraine. Die Mitglieder des Gremiums betonten zugleich die Notwendigkeit unabhängiger Ermittlungen, wie ein Sprecher der Vereinten Nationen in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beklagte angesichts der Vielzahl neuer Opfer eine „bedeutende“ Verschlechterung der Lage im Donbass.