Hintergrund Lesbos in der Flüchtlingskrise: Die geschundene Insel
Athen (dpa) - Kaum eine griechische Insel war in den vergangenen zwei Jahren so stark von der Flüchtlingskrise betroffen wie Lesbos. Zu Höchstzeiten des Flüchtlingszustroms in den Monaten August bis November 2015 landeten teilweise täglich mehr als 7000 Menschen an den Stränden und felsigen Ufern der Insel an.
Die drittgrößte griechische Insel (nach Kreta und Euböa) war denn auch die erste, die auf den Flüchtlingszustrom reagierte und ein Flüchtlingslager, einen sogenannten Hotspot, sowie andere Unterkünfte installierte.
Derzeit halten sich auf Lesbos mehr als 5500 Flüchtlinge und andere Migranten auf. Die meisten von ihnen werden seit dem Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei im gefängnisähnlichen Hotspot „Moria“ festgehalten. Er ist für 1500 Menschen ausgelegt, aber stark überbelegt. Die Lagerbewohner sollen gemäß des Flüchtlingspaktes in die Türkei zurückgebracht werden. Immer häufiger kommt es in Moria und anderen überfüllten Flüchtlingslagern zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.