Proteste gegen Maduro Machtkampf in Venezuela: Zahl der Todesopfer steigt auf 100

Caracas (dpa) - Bei den seit April anhaltenden Unruhen und Protesten gegen die sozialistische Regierung Venezuelas sind bereits 100 Menschen ums Leben gekommen. Bei einem 24-stündigen Generalstreik starben bei Auseinandersetzungen mit der Polizei weitere drei Menschen.

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Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Caracas mit. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt steckt in einer schweren Krise und wird von einem Machtkampf zwischen der Regierung um Präsident Nicolás Maduro und einer Koalition aus rund 20 Oppositionsparteien erschüttert.

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Entzündet hatte sich der Protest an der zeitweisen Absetzung des Parlaments, in dem die Opposition die Mehrheit hat. Maduro ist gegen Neuwahlen und kann auf die Unterstützung des Militärs zählen. Weite Landesteile wurden durch den Generalstreik lahmgelegt. Maduro warnt vor einem „Putsch der Rechten“ und droht mit dem Griff zu den Waffen.

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Endgültig eskalieren könnte die Lage rund um den 30. Juli: Dann sollen die 545 Mitglieder einer Verfassungsgebenden Versammlung gewählt werden. Die Opposition warnt vor einer sozialistischen Mehrheit und dem Umbau zu einer Diktatur nach dem Vorbild Kubas.

Aufgrund des von Maduro festgelegten Modus, rund ein Drittel der zu wählenden Mitglieder kommt aus Sektoren wie der Arbeiterklasse und der Gewerkschaften, wird mit einer Zusammensetzung gerechnet, die eine Mehrheit mit Anhängern der Sozialisten garantieren wird.

Wie die Streitkräfte mitteilten, sollen 132 000 Soldaten die Wahl schützen, in 14 515 Wahlzentren können die Stimmen abgegeben werden - die Opposition ruft zum Boykott der Wahl auf. Am Sonntag hatten in einer Volksbefragung über sieben Millionen Bürger gegen die Pläne gestimmt.

US-Präsident Donald Trump droht mit Sanktionen, falls die Wahl stattfindet - Maduro verbat sich eine solche Einmischung und unterstellt den USA, mit der Opposition einen Putsch zu planen.