Ehrenflug von F-18-Jets McCain auf Marineakademie beigesetzt

Washington (dpa) - Acht Tage nach seinem Tod ist der international geachtete US-Senator John McCain auf der Marineakademie in Annapolis im US-Staat Maryland beigesetzt worden. Zu Ehren McCains überflog eine Formation von vier F-18-Kampfflugzeugen die Marineakademie.

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McCain war als Marineflieger während des Vietnamkrieges abgeschossen von den Vietcong gefoltert worden. Er verbrachte fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft.

McCains Grab liegt neben dem seines 2014 gestorbenen Freundes, Admiral Chuck Larson, wie US-Medien berichteten. McCain und Larson hatten 1958 gemeinsam die Marineakademie absolviert.

Der örtliche Sender WTOP berichtete, entlang der Schnellstraße, die die Autokolonne mit McCains Leiche am Sonntag nach Annapolis nahm, hätten sich Menschenmengen versammelt gehabt. Autofahrer hätten auf dem Seitenstreifen angehalten, um dem verstorbenen Senator Respekt zu zollen. Ein Reporter des Senders CNN berichtete, auch vor der Marineakademie seien hunderte Menschen zusammengekommen, um McCain zu ehren. Der US-Senator war am Samstag vor gut einer Woche in seinem Heimatstaat Arizona an den Folgen eines Hirntumors gestorben.

Am Freitag hatten führende Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft in der Nationalen Kathedrale in Washington Abschied von McCain genommen. US-Präsident Donald Trump nahm nicht an der Zeremonie für seinen schärfsten innerparteilichen Widersacher teil, sondern spielte währenddessen Golf. Auch am Sonntag besuchte Trump einen seiner Golfplätze.

Die „New York Times“ hatte berichtet, McCain habe eine Teilnahme Trumps nicht gewünscht. Der demokratische Ex-Präsident Barack Obama und sein republikanischer Amtsvorgänger George W. Bush würdigten McCain bei der Trauerfeier.

Bush sagte über McCain: „Er war ehrenhaft, stets anerkennend, dass seine Kontrahenten immer noch Patrioten und Menschen waren.“ Bush fügte hinzu: „Im Angesicht der Herrschenden bestand McCain darauf: Wir sind besser als das. Amerika ist besser als das.“ McCain habe „Machtmissbrauch verachtet“.

McCains Tochter Meghan McCain sagte bei ihrer bewegenden Rede in Anlehnung an Trumps Wahlparole „Make America Great Again“: „Das Amerika John McCains hat es nicht nötig, wieder groß gemacht zu werden, weil Amerika immer groß war.“ In einer mutmaßlichen Reaktion darauf schrieb Trump am Abend auf Twitter: „MAKE AMERICA GREAT AGAIN!“