Merkel zum vierten Mal unter Mächtigsten der Erde
New York (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel gehört für das New Yorker „Time“-Magazin zu den 100 mächtigsten Menschen der Erde - und das schon zum vierten Mal.
Das einflussreiche Magazin nahm die deutsche Regierungschefin nach 2006, 2007 und 2009 in diesem Jahr erneut in seine Liste der einflussreichsten Menschen der Welt auf.
Öfter als Merkel haben das bislang nur vier Menschen geschafft, nämlich US-Präsident Barack Obama und seine Außenministerin Hillary Clinton (jeweils sechs Mal), Apple-Chef Steve Jobs (fünf Mal) und US-Talkshow-Königin Oprah Winfrey, die auf neun der 13 bisher erstellten „Top 100“ dabei war.
„Time“ kürt die einflussreichsten Menschen in fünf Gruppen, jeweils ohne eine Rangfolge untereinander. Dabei geht es dem Magazin allein um die Frage, wer die Welt verändert hat - ohne das werten zu wollen. Merkel muss sich die Kategorie „politische Führer“ deshalb mit Obama und dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy ebenso teilen wie mit Hisbollah-Scharfmacher Hassan Nasrallah, Gaddafi-Sohn Saif al-Islam oder „Tyrann in spe“ Kim Jong Un.
Für Merkel, „die Vermittlerin“ mit „außerordentlichem Talent“, findet die Laudatorin, Frankreichs Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde, nur lobende Worte. „Sie hat ruhelos daran gearbeitet, Europa durch die Krise zu steuern“, schreibt Lagarde. „Ihr persönlicher Stil, gepaart mit der Suche der Deutschen nach Konsens, hat ihrem Land großen Einfluss in der Welt beschert.“ Ihr Erfolgsrezept seien die Bereitschaft zu Kompromissen und ihre Offenheit. „Unter ihr ist Deutschland wieder einmal eine Nation geworden, die ein Vorbild ist.“
In der „Time“-Liste finden sich auch viele Menschen, deren Name nicht geläufig ist. Dazu zählt der Ägypter Wael Ghonim, der mit Informationen im Internet die Revolution in seinem Land beflügelt hat. Oder Reed Hastings, der mit seiner Online-Videothek Netflix das Sehverhalten völlig verändert habe. Auch der japanische Arzt Takeshi Kanno ist dabei, der nach Erdbeben und Tsunami im März Dutzenden Menschen das Leben gerettet hatte.