Nach Anschlägen: USA warnen Russland-Reisende
Washington (dpa) - Vier Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi haben die USA Russland-Reisende vor Terrorismus, Kriminalität und den Gesetzen zu homosexueller Propaganda gewarnt.
Zudem sei die medizinische Versorgung in der Olympiastadt dem Großereignis möglicherweise nicht gewachsen und unterscheide sich deutlich von westlichen Standards, teilte das US-Außenamt am Freitag in Washington mit. Der Reisehinweis sei bis eine Woche nach dem Ende der Winterspiele und den anschließenden Paralympics am 16. März gültig.
Erst Ende Dezember hatten zwei Bombenanschläge in einem Linienbus und im Hauptbahnhof von Wolgograd 34 Menschen getötet und 72 Menschen verletzt. Die Attentate innerhalb von nur 24 Stunden schürten Sorgen um die Sicherheit der Olympischen Winterspiele, die am 7. Februar in dem russischen Schwarzmeerkurort beginnen. 270 Kilometer nordöstlich von Sotschi entdeckte die Polizei zudem sechs Männerleichen, woraufhin russische Behörden einen Anti-Terror-Einsatz anordneten.
In den vergangenen 10 bis 15 Jahren habe es zudem Anschläge auf Regierungseinrichtungen, Flughäfen, Hotels, touristische Sehenswürdigkeiten Märkte, Schulen und Wohngebäude gegeben, so das US-Außenministerium. Auch in U-Bahnen, Bussen, Zügen und Passagierflugzeugen habe es bereits groß angelegte Attacken gegeben.
Das FBI will mehrere Dutzend Agenten nach Sotschi und Moskau schicken, um die Sicherheit während des Sportereignisses zu verstärken. Die Bundespolizei arbeite dafür auch mit den russischen Geheimdiensten, sagte FBI-Direktor James Comey laut einem Bericht der „Washington Post“. Die Sicherheit bei Olympischen Spielen sei eine „gewaltige Herausforderung“, sagte Comey. Sotschi liege zudem in der Nähe von Orten, an denen terroristische Gefahren drohten.