Debatte um US-Waffenrecht Nach Las Vegas-Attentat: Dauerfeuer-Vorrichtung vor dem Aus
Washington (dpa) - Nach dem Massenmord von Las Vegas wird in den USA vermutlich bald eine Vorrichtung verboten, die halbautomatische Waffen fast so schnell feuern lässt wie Maschinengewehre.
Nachdem sich die politische Debatte in Washington bereits in diese Richtung bewegt hatte, sprang die mächtige Waffenlobby NRA auf den Zug auf. Sie teilte mit, der Gesetzgeber solle diese sogenannten „bump stocks“ überprüfen und strenger regulieren.
In derselben Mitteilung, der ersten nach der Tat von Las Vegas, erteilt die NRA allerdings grundsätzlicheren Änderungen des Waffenrechts eine Absage. Somit könnte in der Diskussion über ein härteres Waffenrecht in den USA ein Verbot der Umbauvorrichtung zu einem Feigenblatt werden. Auch Kongressmitglieder hatten sich offen für ein Verbot der Umbauvorrichtung gezeigt.
US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seiner Sprecherin Sarah Sanders „sicherlich offen“ für ein Verbot der „bump stocks“. Für eine Debatte über ein generell schärferes Waffenrecht sei es aber zu früh, sagte Sanders. Man wisse noch zu wenig über die Tat. Auch sei es nicht an der Regierung zu beurteilen, ob der Massenmord als Terror einzustufen sei. Aufgabe der Regierung sei vielmehr die Prävention von Verbrechen.
Nach Angaben der Ermittler hat der Attentäter von Las Vegas in der Nacht zum Montag eine frei erhältliche und legale Umbauvorrichtung benutzt. Er konnte so bis zu 900 Schuss pro Minute abgeben. Er tötete mindestens 58 Menschen und sich selbst. Die Polizei vernahm die Freundin des Attentäters und sammelte viele Indizien, doch das Motiv für das Massaker liegt weiter im Dunkeln.
Polizisten fanden bei der Durchsuchung des Zimmers im 32. Stock des Mandalay Bay Resort Hotels, aus dem Paddock schoss einen Zettel mit einer Notiz des Attentäters. Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt, es habe sich jedoch nicht um einen Abschiedsbrief gehandelt.
Der Bezirkssheriff von Las Vegas, Joseph Lombardo, geht inzwischen auch davon aus, dass dem Mann bei der minutiösen Vorbereitung der Tat geholfen worden sein muss. „Man muss annehmen, dass er an irgendeinem Punkt Hilfe gehabt hat“, sagte der Bezirkssheriff.