Neue Gewalt zwischen Palästinensern und Israel
Tel Aviv/Gaza (dpa) - Nach einer kurzen Ruhephase ist der gewalttätige Konflikt zwischen militanten Palästinensern im Gazastreifen und Israel wieder aufgeflammt. Am Samstag starben bei israelischen Luftangriffen zwei Mitglieder militanter Organisationen.
Einer von ihnen wurde auf seinem Motorrad in Gaza-Stadt von einer Rakete getroffen. Trümmerteile hätten auch ein Wohnhaus getroffen und mehrere Bewohner verletzt, teilte der Sprecher des örtlichen Gesundheitsministeriums, Ashraf al-Kedra, mit. Ein Vierjähriger kam bei einer Explosion im Südosten ums Leben.
Die in dem Gebiet am Mittelmeer herrschende radikalislamische Hamas konnte oder wollte die von ihr einseitig am Donnerstag ausgerufene Waffenruhe nicht durchsetzen. Splittergruppen feuerten deshalb weiter auf Israel. Unter anderem wurde eine Schule in Israel getroffen, wo aber wegen des Schabbats kein Unterricht stattfand.
Der kleine Junge wurde bei Chan Junis durch eine Explosion getötet. Dabei handelte es sich nach Angaben von Al-Kedra um eine israelische Rakete. Israel wies den Vorwurf zurück. Das Militär machte stattdessen die hohe Zahl von Blindgängern aus dem Gazastreifen für die zivilen Opfer verantwortlich. So seien am Samstag allein binnen einer Stunde 35 der selbstgebauten Raketen abgefeuert worden. Davon hätten aber nur neun Israel getroffen, der Rest sei unkontrolliert im Gazastreifen niedergegangen.
Seit Beginn der neuen Runde der Feindseligkeiten am Montag starben insgesamt 16 Palästinenser. Rund 70 weitere Bewohner des Gazastreifens erlitten Verletzungen. In Israel wurden fünf Menschen verletzt. Mehr als 150 Raketen und Granaten sind nach Angaben von Armeesprecherin Leibovich seit Wochenbeginn in Israel eingeschlagen. Etwa eine Millionen Menschen leben in Reichweite der Gaza-Raketen.