„Verbrecher des Feindstaates“ Nordkorea bestreitet Misshandlung von Otto Warmbier

Pjöngjang (dpa) - Die kommunistische Regierung in Nordkorea hat Vorwürfe der Misshandlung des US-Studenten Otto Warmbier während dessen Zeit in nordkoreanischer Haft zurückgewiesen.

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In der ersten Reaktion Pjöngjangs auf den rätselhaften Tod des 22-Jährigen warf das Außenministerium dem Studenten vor, ein „Verbrecher des Feindstaates“ gewesen zu sein. Trotzdem sei Warmbier wegen seiner schlechter werdenden Gesundheit aus humanitären Gründen bis zu seiner Rückkehr in die USA medizinisch behandelt worden, hieß es laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap in der von den Staatsmedien in Nordkorea veröffentlichten Erklärung.

Warmbier war zum Jahreswechsel 2015/2016 nach Nordkorea gereist und festgenommen worden. Nachdem er im Wachkoma liegend in der vergangenen Woche in die USA zurückgebracht worden war, stellten Ärzte Hirnschädigungen fest, wie sie durch einen Sauerstoffentzug auftreten können. Am Montag war er in seiner Heimat im US-Bundesstaat Ohio gestorben.

Nordkorea hatte Warmbier vorgeworfen, ein Propagandaplakat in einem Hotel abgenommen und damit eine Straftat gegen den Staat begangen zu haben. Im März 2016 wurde er zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt, wenig später fiel er nach Angaben aus Nordkorea ins Koma. Seine Eltern beschuldigten die Behörden des weithin abgeschotteten Landes, ihren Sohn brutal behandelt zu haben.