Nordkorea schürt die Angst
Schon am Donnerstag könnte das kommunistische Land eine Rakete starten. Südkorea, Japan und die USA sind alarmiert und warnen.
Pjöngjang. Der umstrittene Start einer nordkoreanischen Rakete rückt näher. Der Flugkörper vom Typ Unha-3, der auf einer Abschussrampe an der Westküste steht, wurde inzwischen betankt. Alle Vorbereitungen für den Start seien getroffen, berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Sie berief sich auf den Direktor des Raumkontrollzentrums, Paek Chung Hou.
Nach bisherigen Angaben des nordkoreanischen Regimes soll der Start in einem Zeitfenster zwischen Donnerstag und Montag erfolgen — im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des als Staatsgründer verehrten Kim Il Sung am Sonntag.
Durch den Raketenstart droht eine erneute Eskalation im Konflikt um die koreanischen Halbinsel. Pjöngjang betont zwar, dass die Rakete einen Satelliten ins All bringen soll. Die USA, Südkorea und Japan vermuten allerdings, dass das Regime in Wahrheit eine Interkontinentalrakete testen will, mit der auch Atomsprengköpfe transportiert werden könnten — und die selbst US-Territorium erreichen könnte. Japan hatte bereits angekündigt, die Rakete abzuschießen, sollte sie in den japanischen Luftraum eindringen.
US-Außenministerin Hillary Clinton warnte: „Wenn Nordkorea eine friedliche, bessere Zukunft für sein Volk will, sollte es keinen weiteren Start unternehmen“, sagte Clinton. Ein solcher Raketenstart bedeute eine „direkte Bedrohung der regionalen Sicherheit“ und wäre ein „ernster und klarer Verstoß“ gegen Resolutionen des Weltsicherheitsrats.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) forderte Nordkorea auf, „von diesem provokativen Schritt abzusehen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und den Weg zu Verständigung und Ausgleich nicht durch einseitige und völkerrechtswidrige Maßnahmen zu blockieren. Auch China — eigentlich Verbündeter des kommunistischen Regimes in Pjöngjang — zeigte sich mit Blick auf die Startvorbereitungen „beunruhigt“.