Nordkorea-Konflikt Nordkorea-Treffen in Vancouver ohne China und Russland

Vancouver (dpa) - Mit einem Mix aus Sanktionen und Diplomatie wollen die USA und weitere Länder Nordkorea zur Aufgabe seiner Massenvernichtungswaffen bewegen.

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Außenminister aus 20 Ländern versammelten sich an diesem Dienstag im kanadischen Vancouver, um über weitere Strafmaßnahmen, diplomatische Mittel und nukleare Abrüstung im Nordkorea-Konflikt zu sprechen. Russland und China - zwei der wichtigsten Handelspartner Pjöngjangs - waren zu dem zweitägigen Treffen nicht geladen.

Alle in Vancouver vertretenen Staaten seien sich in dem Ziel einer „kompletten, nachweisbaren und unumkehrbaren Denuklearisierung“ Nordkoreas einig, sagte US-Außenminister Rex Tillerson. „Ehe Nordkorea sich zu einem Kurswechsel verpflichtet und alle Massenvernichtungswaffen nachweisbar und unumkehrbar aufgibt“, seien keine Fortschritte möglich, sagte seine kanadische Amtskollegin Chrystia Freeland. Die USA und Kanada hatten gemeinsam zu den Beratungen eingeladen, an denen unter anderem auch die Außenminister Südkoreas, Japans und Großbritanniens teilnahmen.

Ob das Treffen konkrete Ergebnisse bringt, ist offen. Im Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm und wiederholte Atom- und Raketentests hatte der UN-Sicherheitsrat seit 2006 zahlreiche Sanktionen verhängt, zuletzt im Dezember. Diese sollen vor allem den Handel des Landes beschränken und Nordkorea wirtschaftlich unter Druck setzen. Die USA hatten teils ein Ölembargo gefordert, konnten sich mit diesem drastischen Schritt im Sicherheitsrat bisher aber nicht durchsetzen.

US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping äußerten sich nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefongespräch anerkennend über den jüngsten Dialog zwischen Nord- und Südkorea. Sie hätten die Hoffnung geäußert, dass dieses einen Wechsel in Pjöngjangs „destruktivem Verhalten“ bewirken möge. Trump sagte, die USA hielten ihre Politik des „maximalen Drucks“ auf Nordkorea aufrecht, um das Land zur Denuklearisierung zu bewegen.

Bei den Vereinten Nationen bat sich Generalsekretär António Guterres erneut als Vermittler an. „Wir stehen bereit für alle möglichen Initiativen, die die Parteien wünschen“, sagte er vor Reportern. Sein Handlungsspielraum sei aber begrenzt. Schlüssel zur Lösung der Krise seien direkte Gespräche der beteiligten Konfliktparteien.