NSA-Chef Alexander hört im kommenden Jahr auf
Washington (dpa) - Der Chef des US-Geheimdienstes NSA, Keith Alexander, wird kommendes Jahr seinen Posten räumen. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, bestätigte entsprechende Berichte in US-Medien.
Alexanders Gang in den Ruhestand im April 2014 solle es US-Präsident Barack Obama ermöglichen, die Behörde nach dem Enthüllungsskandal der vergangenen Monate neu aufzubauen, berichtete unter anderem der „Washington Examiner“ am Donnerstag unter Berufung auf eingeweihte Senatoren.
Der Vier-Sterne-General Alexander steht seit rund acht Jahren an der Spitze der National Security Agency, die als mächtigster der 16 amerikanischen Spionagedienste gilt. Die Behörde ist durch die Veröffentlichung streng geheimer Dokumente des Informanten Edward Snowden weltweit wegen seiner Datensammelwut in Kritik geraten. Alexanders Ablösung habe aber nach den Worten der Senatoren nichts mit den Informationslecks an die Presse zu tun.
Der 61-Jährige führt auch den militärischen Auslandsgeheimdienst CSS (Central Security Service) und das Cyber Command, welches quasi Amerikas neue Truppe für Internetkriege ist. Ihm unterstehen Zehntausende Soldaten, Mathematiker, Spione und Informatiker. Er habe während seiner Amtszeit herausragende Arbeit geleistet und seine Behörden durch „kritische Phasen“ begleitet, sagte Carney.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, wertete den Rückzug des NSA-Chefs als „gutes Zeichen“. „Keith Alexander ist zum Symbol der grenzlosen Überwachung durch die USA geworden. Ich hoffe, dass Präsident Obama den Rückzug für eine Neuorientierung der NSA nutzt“, erklärte er in Berlin.