Obama stellt weitere Entlassungen aus Guantánamo in Aussicht

Washington (dpa) - Der scheidende US-Präsident Barack Obama bedauert, dass er das umstrittene Gefangenenlager Guantánamo nicht auflösen konnte. „Es ist richtig, dass ich nicht in der Lage war, das verdammte Ding zu schließen“, sagte Obama am Montag in Washington.

Immer noch sitzen in Guantánamo Häftlinge fest, ohne jemals verurteilt worden zu sein.

Foto: Maren Hennemuth

Er stellte in Aussicht, dass in seinen verbliebenen Wochen im Amt weitere Häftlinge entlassen werden könnten. Derzeit befinden sich noch 60 Insassen in dem Lager auf Kuba, von denen 20 die Freigabe zur Entlassung oder zum Transport in ein anderes Land haben. Zehn Häftlinge müssen sich vor Militärtribunalen verantworten oder wurden bereits verurteilt. Die übrigen Männer will die US-Regierung nicht freilassen, weil sie sie für zu gefährlich hält.

Obama wollte das von seinem Amtsvorgänger Georg W. Bush errichtete Lager schon im Januar 2009 schließen, er scheiterte jedoch. Im Februar unternahm er einen neuen Versuch. Der von den Republikanern dominierte Kongress sträubt sich jedoch dagegen, dass die verbliebenen Häftlinge auf amerikanischen Boden verlegt werden.