Papst will „keine jammernden Hirten“
Rom (dpa) - Papst Franziskus hat seine Priester dazu aufgerufen, mit Freude unter Menschen zu gehen und sich um sie zu kümmern.
„Wenn Jesus mitten unter uns die Herde weidet, dann können wir keine jammernden Hirten mit saurem Gesicht sein und auch nicht - was noch schlimmer ist - gelangweilte Hirten“, sagte er am Gründonnerstag in seiner Predigt zur traditionellen Chrisam-Messe im Petersdom, mit der im Vatikan die Osterfeierlichkeiten beginnen.
In der Messe weihte der 78-Jährige die heiligen Salbungsöle, und zahlreiche Priester und Ordensleute aus Rom erneuerten ihr Weihversprechen. Es sei normal, dass Priester ab und zu erschöpft seien, auch er selbst sei manchmal müde, gab der Argentinier zu. Er rief die Priester auf, „bis an die Grenzen der Erde, zu allen Peripherien“ zu gehen.
Später sollte er bei einer Abendmahlsmesse in Roms größtem Gefängnis Rebibbia zwölf männlichen und weiblichen Häftlingen die Füße waschen. Auch Menschen aus dem Kongo, Ecuador und Brasilien seien darunter, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Mit der Fußwaschung erinnert er an die Demutsgeste Jesu beim letzten Abendmahl.
An seinem dritten Osterfest als Pontifex steht Franziskus wie jedes Jahr ein volles Programm bevor. Bis Ostersonntag sind im Vatikan zahlreiche Messen und Feiern geplant. Hunderttausende Touristen und Pilger werden zu den katholischen Feierlichkeiten in Italiens Hauptstadt erwartet.
Höhepunkt am Karfreitag ist traditionell der Kreuzweg am Kolosseum, mit dem das Oberhaupt der katholischen Kirche an den Leidensweg Christi erinnert. Nach der Osternachtfeier am Samstag folgt am Sonntag als Schlusspunkt die Messe zur Auferstehung Christi. Danach spendet der Papst wie immer den Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis).