Tausende Tote im Drogenkrieg Philippinischer Präsident Duterte: Habe selbst getötet
Manila (dpa) - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat eigenen Angaben zufolge bei Polizeiaktionen persönlich mutmaßliche Drogenhändler und Abhängige getötet. Dies sei in seiner Amtszeit als Bürgermeister der südlichen Stadt Davao zwischen 1988 und 1998 geschehen.
Wie am Mittwoch bekannt wurde, hatte Duterte die Tötungen am Montag vor Wirtschaftsvertretern in Manila zugegeben. „In Davao habe ich es selbst getan“, sagte Duterte. Er habe den Polizeibeamten zeigen wollen, wie man es mache. „Ich bin mit dem Motorrad durch Davao gefahren (...) und habe in den Straßen patrouilliert und auch die Konfrontation gesucht.“
Bei früherer Gelegenheit hatte der 71-Jährige betont: „Ich bin kein Mörder.“ Es mache ihm keinen Spaß zu sehen, wie Menschen getötet würden. Es werde aber erst aufhören, wenn der illegale Drogenhandel erfolgreich unterbunden sei.
Bereits im September hatte ein ehemaliger Milizsoldat vor einem Untersuchungsausschuss im philippinischen Senat ausgesagt, Duterte solle früher Tötungen mutmaßlicher Krimineller angeordnet haben.
Der Präsident geht seit seinem Amtsantritt Anfang Juli mit umstrittenen Methoden gegen die Drogenkriminalität auf den Philippinen vor. Nach Polizeistatistiken vom Mittwoch wurden dabei in den vergangenen fünf Monaten 2102 Menschen getötet.
Die Polizei ermittelt zudem bei 3993 Tötungen im Zeitraum vom 1. Juli bis 12. Dezember zu möglichen Verbindungen zum Drogenkrieg. Knapp 41 000 mutmaßliche Drogenhändler und -nutzer wurden festgenommen, mehr als 908 000 meldeten sich freiwillig bei der Polizei.
Oftmals wurden gefesselte Leichen in Straßen oder Hinterhöfen gefunden, viele mit Schildern mit der Aufschrift: „Ich bin ein Drogenhändler. Sei nicht wie ich.“ Todesschwadronen, Auftragskiller oder auch Drogengangs könnten für manche Morde verantwortlich sein, so die Behörden. Menschenrechtsorganisationen, UN, EU und die USA kritisiertn den Drogenkrieg scharf.