Polizist in Ferguson wurde vor Todesschüssen angeblich angegriffen

Ferguson (dpa) - Der weiße Polizist, der Anfang August in der US-Stadt Ferguson den jungen Schwarzen Michael Brown erschossen hat, ist angeblich kurz zuvor von dem Teenager angegriffen worden. Das berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf informierte Regierungsbeamte.

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Demnach gab der Polizist Darren Wilson bei Vernehmungen an, dass er an jenem 9. August seinen Streifenwagen verlassen wollte, von Brown zurückgeschubst und festgehalten wurde. Im Zuge der Handgreiflichkeiten habe der Teenager dann versucht, an Wilsons Waffe heranzukommen.

Der Zeitung zufolge ergaben forensische Tests, dass im Fahrzeug zwei Schüsse fielen. Eine Kugel habe Brown im Arm getroffen, und es seien Blutspuren des Teenagers an der Waffe, auf der Uniform des Polizisten und an der Autotür gefunden worden.

Wie die Zeitung am Freitag (Ortszeit) erläuterte, erklärt dies alles nicht, warum Wilson den unbewaffneten Brown kurz darauf auf der Straße erschoss. Die vorangegangenen Vorgänge könnten jedoch wichtige Hinweise auf den Zustand des Polizisten zur Tatzeit geben, etwa darauf, dass er Brown als Bedrohung empfand und erregt war.

Gegen Wilson laufen mehrere Ermittlungsverfahren, unter anderem auf Bundesebene wegen möglicher Verletzung der Bürgerrechte Browns. Dessen Tod hatte in der Stadt wiederholt gewalttätige Proteste ausgelöst.