Lawrow spricht mit Kerry Putin: Angriffe auf Aleppo nicht ausweiten

Moskau (dpa) - Das russische Militär will seine Luftangriffe auf die syrische Großstadt Aleppo wieder ausweiten. Russische und syrische Kampfjets hätten seit zehn Tagen eine zehn Kilometer breite Zone um Aleppo nicht angeflogen, sagte Sergej Rudskoj vom Generalstab in Moskau.

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Da die Kämpfe weitergingen, habe das Militär Präsident Wladimir Putin um die Erlaubnis gebeten, wieder Angriffe auf Rebellen im Osten Aleppos zu fliegen, sagte Rudskoj der Agentur Tass zufolge.

Kremlsprecher Dmitri Peskow reagierte mit den Worten, Präsident Putin erteilte vorerst keine solche Genehmigung. Russland registriere aber zunehmende „Provokationen“ vonseiten bewaffneter Gruppen in Aleppo. „Die Entscheidung (über Luftangriffe) trifft der Präsident aufgrund der Mitteilungen des Generalstabs und anderer Stellen“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Mehrere Rebellengruppen versuchten in Aleppo, einen Belagerungsring zu durchbrechen. Eine von Russland und den USA im September ausgehandelte Waffenruhe war gescheitert. Der Westen wirft Russland Kriegsverbrechen bei seinen Bombardements von Aleppo vor.

Rudskoj wies erneut Anschuldigungen zurück, Russland sei für den Angriff auf eine Schule im Nordwesten Syriens verantwortlich. Das Feuer sei aus Gebieten der gemäßigten Rebellen gekommen, sagte er.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach mit seinem US-Kollegen John Kerry erneut bei einem Telefonat über die Lage in Aleppo. Dabei informierte Lawrow auch über sein Treffen mit den Chefdiplomaten Syriens und des Irans in Moskau. Damaskus und seine Verbündeten hatten dabei den Willen zur Rückeroberung von Aleppo bekräftigt.