Gerüchte über Akustik-Attacken Rätselhaftes Ohrenleiden bei US-Diplomaten in China
Washington (dpa) - Die USA haben Ärzte nach China geschickt, um mysteriöse Krankheitsfälle unter US-Diplomaten und deren Familien zu untersuchen.
Einige Personen aus der südlichen Stadt Guangzhou seien zudem zu einer „vollständigen Prüfung ihrer Symptome“ in die Vereinigten Staaten geschickt worden, teilte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Ausgelöst wurde die Aktion demnach, weil ein Konsulatsmitarbeiter ähnliche Symptome zeigte wie schon zuvor US-Diplomaten in Kuba. Laut „New York Times“ (Mittwoch) verließen mindestens zwei US-Beamte China, nachdem sie „merkwürdige Geräusche“ gehört hatten.
Hua Chunying, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, zeigte sich am Donnerstag ratlos, was der Hintergrund der Beschwerden seien könnte. Chinesische Behörden hätten eine sorgfältige Untersuchung durchgeführt, die aber ohne Ergebnisse verlaufen sei.
In der kubanischen Hauptstadt Havanna waren seit November 2016 mehr als 20 Botschaftsmitarbeiter an mysteriösen Ohrenleiden erkrankt. Einige der Betroffenen verloren dauerhaft ihr Gehör. Andere Symptome seien Tinnitus, Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen gewesen.
In US-Medien war von gezielten Akustik-Attacken auf die Diplomaten die Rede. Die kubanischen Behörden hatten aber nach eigenen Angaben keine Hinweise gefunden, dass US-Diplomaten Ziele von derartigen Angriffen geworden sein könnten.
Außenminister Mike Pompeo hatte bereits am Dienstag mitgeteilt, es sei eine Sondereinheit zur Untersuchung der unerklärten gesundheitlichen Probleme eingesetzt worden. Berichten zufolge haben sich die US-Behörden schon seit Monaten um ihre Mitarbeiter in China gesorgt. Erst im Mai gaben die USA eine Gesundheitswarnung für die Diplomaten heraus, weil sie „abnormale Geräusche und Druck“ auf den Ohren empfunden hätten wie zuvor ihre Kollegen auf Kuba.